Gerhard von Kügelgen (1772 – 1820) gehörte zu den wichtigsten Porträtmalern seiner Zeit. Geboren in Bacharach am Rhein, führten ihn Studienreisen nach Rom, Riga, Reval und St. Petersburg, bis er 1805 nach Dresden kam. 1811 wurde er Mitglied der Dresdner Kunstakademie, an der er ab 1814 Historienmalerei unterrichtete.
1808 zog Kügelgen mit seiner Familie in das Haus »Gottessegen« im Herzen der barocken Dresdner Neustadt. In der Wohnung hatte er sein Atelier, empfing Kunden, und hier trafen sich Künstler und Kunstkenner. Zum Freundeskreis der Familie gehörte auch – der damals kaum bekannte – Caspar David Friedrich, heute der wohl bedeutendste Maler der deutschen Romantik. Zu den schon berühmten Gästen zählten Carl Maria von Weber und Johann Wolfgang von Goethe.
Gerhard von Kügelgen fiel am 27. März 1820 auf dem Weg von seinem Loschwitzer Weinberghaus nach Dresden einem Raubmord zum Opfer. Vom Leben der Familie, vielen bedeutenden Ereignissen und Anekdoten berichtet der Sohn des Malers, Wilhelm von Kügelgen, in seinem Buch »Jugenderinnerungen eines alten Mannes«.